Im Februar wird am Titicacasee und in vielen Teilen der Welt das Fest der Jungfrau der Candelaria, unserer Schutzheiligen, gefeiert (Mariä Lichtmess).
Die Aymara-Bevölkerung am Titicaca verehrte jahrhundertelang die Pachamama, die Muttter Erde in dem Gebiet, in dem heute das Heiligtum Copacabana steht, weil es als ein heiliger Ort nahe der Sonnen- und Mondinseln galt. Mit der Ankunft des Christentums ging dieser Kult der Mutter Erde mit dem der Jungfrau der Candelaria oder Copacabana eine synkretistische Beziehung ein.
Der Hauptfeiertag ist der 2. Februar, und an diesem Tag wird die Jungfrau in einer farbenfrohen Prozession durch die Stadt Puno und andere Andenorte getragen, begleitet von Priestern, Ministranten und den Gemeindemitgliedern sowie von Gruppen von Musikern und Tänzern, die in der ganzen Stadt auftreten, tanzen und spielen.
Dieses Fest ist mit prähispanischen landwirtschaftlichen Riten in Verbindung gebracht, und zu Ehren der Jungfrau Maria werden rituelle Opfergaben an die Pachamama abgehalten.
In Europa wird das Fest als Mariä Lichtmess gefeiert, das seinen Ursprung in den keltischen Feierlichkeiten zu Ehren der Göttin Brigitte hat. Auf der Nordhalbkugel ist der Monat Februar die Zeit, in der die Sonne ihre Kraft zurückgewinnt, um die Erde zu erwärmen, die Tage länger werden, die Samen im Inneren der Erde keimen und die Schafe in der Lage sind, die Lämmer zu säugen.
Pachamama Fiesta de la Candelaria – Imbolc
Es ist, kurz gesagt, die Zeit, in der die Fruchtbarkeit der Natur wiedererwacht. Um ihr zu huldigen, wurde die Muttergöttin, die Erde, unter dem Namen Brigitte angebetet. Ihr Fest hieß Imbolc, und von diesen Feierlichkeiten leiteten sich, genauso wie in der Andenregion, die heutigen Feierlichkeiten der Jungfrau der Candelaria bzw. Mariä Lichtmess ab.
Imbolc
Lichtmess ist ein Fest, bei dem das Licht eine große Bedeutung spielt, da seine Feier auf der Nordhalbkugel genau in die Mitte zwischen der Wintersonnenwende und der Frühlings-Tagundnachtgleiche fällt. Es ist der Moment, von dem an die Tage länger werden und die „Klarheit» zurückkehrt. Deshalb wurde sie traditionell mit Prozessionen entlang der Straßen und Felder mit zuvor gesegneten Kerzen gefeiert.
Liebe Jungfrau von Copacabana, Mamacha de la Candelaria, Madre India, Pacha Mama, Brigitte, Muttergöttin. Danke, dass du uns gesegnet hast und uns durch Zeit und durch verschiedene Kulturen hindurch zur Seite stehst.
An dieser Stelle erinnern wir an diese Tradition, denn, die die Erinnerung an die Ahnen wiederzufinden, ist ebenfalls Teil unseres Heilungsprozesses.